Das Ende eines Rituals
Der TSV Worphausen stellt seine Altpapiersammlung ein. Seine letzte Tour ist am 11. Januar.
Lilienthal. Auf einige Vereinsmitglieder des TSV Worphausen wartet noch eine Schlussetappe durch die Dörfer. Der Verein stellt nach jahrzehntelangem Engagement im neuen Jahr seine Altpapiersammlung ein. Letztmalig begeben sich Vereinsangehörige am Sonnabend, 11. Januar, auf Tour, um den Rohstoff für die Wiederverwertung einzuholen.
Mitte der 1980er-Jahre hoben Dietmar Höhn und Reinhard Schumm die Altpapiersammlung im Verein aus der Taufe. Der Arbeitseinsatz wurde danach für die Vereinsmitglieder des TSV Worphausen zu einem festen Ritual, um die Vereinskasse damit etwas aufzufüllen. An jedem zweiten Sonnabend im Monat sammelten Vereinsangehörige bis zuletzt regelmäßig in den Ortschaften Lüninghausen, Lüningsee, Moorende, Mooringen, Neu-Mooringen, Schrötersdorf, Worphausen und Worphausen den Rohstoff Papier ein. Marco Schlipf und Christian Kolm aus der Fußballsparte koordinierten die Arbeitseinsätze. Die zunehmend schwieriger werdenden Begleitumstände veranlassten den TSV Worphausen nun dazu, die Sammelaktionen aufzugeben. Der Verein stieß sowohl beim Material als auch bei den Helfern an seine Grenzen. „“Wir haben nur noch 15 feste Treckerfahrer im Dorf und zu wenig Helfer. Es ist immer stressig“, teilt der Vereinsvorsitzende Wolfgang Pein bezüglich der Aufgabe der Altpapiersammlung mit. Mit dem Aus der Altpapiersammlung geht dem TSV Worphausen ab Februar zugleich eine gute Einnahmequelle verloren. „Wir konzentrieren uns auf andere Sachen für die Vereinskasse, wie die Sportwoche und den Pfingstcup“, deutet Wolfgang Pein an. Der Erlös aus der Altpapiersammlung ging bis zuletzt an die Fußballsparte des TSV Worphausen.
Die Einwohner aus Worphausen und den Nachbarorten haben für den Verein in all den Jahren immer wieder reichlich Altpapier bereitgestellt. Auch nach Einführung der Blauen Tonne durch den Landkreis. Dafür ist der TSV Worphausen den Bürgern dankbar. Der Verein unterrichtete den Landkreis Osterholz früh genug von seiner Aufgabe der Altpapiersammlung. Dem Landkreis Osterholz bleibt damit, so Wolfgang Pein, genügend Vorlaufzeit, um weitere Bewohner aus den Ortschaften mit der Blauen Tonne auszustatten.
Der TSV Worphausen fühlt sich nach der Entscheidung für das Aus der Papiersammlungen auch etwas erleichtert. Eine Last ist dem Verein damit von den Schultern genommen. „Wir sind eigentlich befreit, nicht mehr diesen Druck zu haben. Ich bin froh, dass für die Leute jetzt mehr Zeit für andere Sachen im Verein da ist“, erläutert Wolfgang Pein. Mit dem TSV Dannenberg, SV Lilienthal-Falkenberg, VfR Seebergen/Rautendorf und der TSG Wörpedorf-Grasberg-Eickedorf stellten bereits mehr oder weniger weit zuvor andere Sportvereine aus der Umgebung des TSV Worphausen ihre Sammlung von Altpapier ein.
Für die Bürger aus Worphausen und den umliegenden Ortschaften bietet sich an diesem Sonnabend, 11. Januar, noch einmal die Gelegenheit, den Verein mit Altpapier etwas unter die Arme zu greifen. Für Selbstanlieferer des Rohstoffs stehen an dem Tag Container auf dem Parkplatz der Sportanlage an der Querreihe bereit.